Hösbach: Am Sonntag traf sich der Schützenverein „Adler“ zu seinem traditionellen Sebastianstag. Erstmals in der 114 jährigen Vereinsgeschichte wurde zuvor kein Kirchgang abgehalten, sondern man traf sich gleich zusammen mit den beiden Hösbacher Brudervereinen „Grüntal“ Hösbach und „Waldschenke“ Hösbach im Vereinshaus der Adler-Schützen.

Dort konnte 1. Schützenmeister Roland Rettinger zahlreiche Gäste willkommen heißen, darunter den 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Hösbach, Robert Hain und den 1. Gauschützenmeister des Schützengaues Main-Spessart, Reinhold Köppel. Die Feierstunde wurde umrahmt von den „Swinging Saxos“ des Hösbacher Musikvereines.

Schützenmeister Rettinger erinnert in seinem Grußwort an den Schutzpatron des Vereins, den hl. Sebastian. Sein Wirken für die christliche Urkirche steht für Toleranz, Solidarität und Gemeinschaft. In schlechter Zeit hat er Zivilcourage bewiesen und ist für seinen Glauben und seine Weltanschauung eingestanden. Er sei daher – auch für denjenigen, der die „Gemeinschaft der Heiligen aus einem anderen Blickwinkel sehen – ein leuchtendes Vorbild. Er leistete persönlich Einsatz für die Gesellschaft und stellte das Wohl seiner Mitmenschen für die Gemeinschaft über das eigene, er lebte Wohlfahrt vor. Viele würden auch sagen, er hatte ein Ehrenamt aus Überzeugung inne.

Nicht nehmen ließ sich Rettinger, auch den 1. Bürgermeister Robert Hain zu loben. Er behauptete, dass heute ein besonderer, ja historischer Tag sei, nicht nur weil zum erstenmal in der Vereingeschichte kein Kirchgang durchgeführt wurde, sondern weil der 1. Bürgermeister, nach fast einem Vierteljahrhundert im Chefsessel des Rathauses, von dem aus er die Geschicke Hösbachs dirigiert und initiiert, heute seinen letzten Amtstag hatte. Eine Ära gehe nun zu Ende, der auch die Adler-Schützen einiges zu verdanken haben, er denke nur an die Unterstützung beim Bau des neuen Vereinshauses. Aber auch bei anderen Vorhaben und Feierlichkeiten stand er immer auf der Seite der Schützen.

Bei seinem Ausblick in die Zukunft des Vereins, aber auch in die des gesamten Schützenwesens, bat der 1. Schützenmeister Rettinger, die ausgetretenen Wege der Vereinsarbeit verlassen, neue Wege zu gehen, insbesondere in der Jugendarbeit. Neue Sportarten anzubieten wie Sommerbiathlon, Bogenschießen, Luftgewehr-Auflageschießen und vieles mehr.

Zusammenfassend sagte er, dass neue Mitglieder zu gewinnen, Mitglieder im Verein für den Schießsport und die ehrenamtliche Arbeit zu begeistern, sowie die Tradition zu pflegen, die guten Vorsätze für das neue Jahr sind. Aber man bei all den Neuerungen und Anpassungen wir unser Brauchtum nicht aufgeben sollen. Denn dies ist ein wesentlicher Teil unserer Identität. Dieses Brauchtum, sei ein Alleinstellungsmerkmal um das uns viele beneiden würden, es macht uns unverwechselbar.

Nach dem traditionellen Totengedenken nahm 1. Gauschützenmeister Köppel die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Köppel lobte in seinen Begrüßungsworten die Hösbacher Schützenvereine für ihr Engagement im Schützengau Main-Spessart und freue sich schon auf die zukünftigen Begegnungen, sei es aus sportlichem oder geselligen Anlass. Anschließend nahm er im Namen des Bayerischen Sportschützenbundes und des Deutschen Schützenbundes Ehrungen vor.

Fünf treuen Mitgliedern galt es Dank zu sagen für langjährige Mitgliedschaft im Verein. Dies geschah in Form von Urkunde und Abzeichen. So wurden geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft im Verein, Ute Schüßler, Manfred Pankalla und Meik Stadtmüller. Für 40 Jahre, Helmar Söller und Stefan Völker.

Die Preisverteilung vom Sebastiansschießen nahm Sportleiter Elmar Völker, zusammen mit dem 2. Schützenmeister Jürgen Wenzel vor. Zahlreiche Mitglieder hatten zuvor die Chance genutzt an diesem Traditionsschießen teilzunehmen. Sieger des begehrten Sebastianspokals, einem „Adler“, gestiftet von den Ehrenmitgliedern des Vereins, wurde mit einem 17,9 Teiler der derzeitige Schützenkönig Elmar Völker, vor Wolfgang Zang, 39,6 Teiler und Thomas Schüßler, 45,5 Teiler. Die weiteren Plätze belegten Merja Völker 47,0 Teiler, Jürgen Wenzel 51,6 Teiler, Roland Rettinger 54,4 Teiler und Arnold Fries 70,6 Teiler.

Gegen Ende der Morgenfeier ergriff Bürgermeister Robert Hain das Wort, dankte allen anwesenden Schützinnen und Schützen für die Zusammenarbeit in den letzten 24 Jahren. Er erinnerte sich an manche Begegnung und Festlichkeit und die damit verbundene Freude. Er wünschte den Hösbacher Schützenvereinen weiterhin einen guten Zusammenhalt und sportliche Erfolge, aber auch, dass Sie weiterhin zum Wohle der Marktgemeinde bei allen Veranstaltungen präsent und tätig sind.